Blitze für den Atomausstieg?
by Carsten Kreilaus. Average Reading Time: almost 2 minutes.
Die Natur liefert uns von Haus aus und kostenfrei potentielle Energie, wie Wind, Sonne und Wasser. Diese lernen wir gerade uns zu Nutze zu machen und für unseren täglichen Strombedarf in Energie umzuwandeln. Schliesslich ist das Ziel – nach dem Atomzeitalter – unseren Strombedarf durch regenerative Energiequellen zu decken.
Wie hoch ist eigentlich unser Strombedarf? Bemühen wir uns dazu einer Statistik der IEA (International Energy Agency) aus dem Jahr 2005: der Strombedarf für Deutschland liegt jährlich bei 525.804 GWh (Gigawattstunden). Der Gesamtbedarf pro Jahr liegt in Deutschland also ca. bei 525 Mrd. kWh. In der Europäischen Union liegt der jährliche Verbrauch etwa bei 2.822 Mrd. Kilowattstunden. Damit ist die EU Spitzenreiter, gleich hinter den USA (3.717 Mrd. kWh) und knapp vor China (2.494 Mrd. kWh). Der Stromverbrauch der Welt liegt insgesamt bei 16.330 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr. Hier noch einmal als Zahl: 16.330.000.000.000 Kilowattstunden Strom verbraucht die Welt jährlich.
Lassen wir unserer Phantasie mal freien Lauf und stellen uns die Frage, was noch als Quelle in Frage kommt? Für mich sind das Blitze, denn diese sind Energie pur und ihre technischen Daten wirklich beindruckend: 30.000 Grad Celsius Temperatur, ca. 100.000.000 Volt Spannung, 10.000 Ampere Strom und eine Energieleistung von 1,21 Gigawatt. Laut Wikipedia gibt es weltweit zu jedem beliebigen Zeitpunkt 2.000 bis 3.000 Gewitter, was auf der gesamten Erde täglich 10 bis 30 Millionen Blitze ergibt (vorsichtigere Schätzungen gehen nur von 4 Millionen aus). Da liegt der Gedanke doch nah damit unseren Energiehunger zu decken!
Können wir also mit Hilfe der Blitze unseren gesamten Strombedarf decken? Die gewaltige Energieleistung ließe dies vermuten, wenn da nicht die sehr kurze Zeitdauer der Blitze wäre. Der Ladungsausgleich dauert nur eine zehntausendstel bis hunderttausendstel Sekunde, damit beträgt die aus Leistung und Zeit berechnete geleistete Arbeit nicht mehr als einige 10 Kilowattstunden. Aber Zeit ist bekanntlich relativ und wer weiß, was wir dazu noch herausfinden werden. Desweiteren müssen wir lernen, wann die Blitze wo einschlagen, diese durch eine zu erfindende Auffangapparatur einfangen und deren mächtige Energie speichern. Aus heutiger Sicht sicher nicht vorstellbar, damit unser Energieproblem in den Griff zu bekommen. Lassen wir uns nicht entmutigen, vielleicht ist das heutige Gedankenspiel eine Lösung in der Zukunft! Wichtig ist es, Visionen zu haben, den Mut, sie zu verfolgen und zu denken sowie danach zu handeln. Wer hätte vor über 130 Jahren an die Elektrizität geglaubt?
In diesem meinem Sinne, bis nächsten Sonntag.
Passend dazu die Karte, die uns die Gewitterverfolgung in Echtzeit ermöglicht. Wo wissen wir nun, also müssen wir noch die Frage nach dem Wie einfangen beantworten: http://www.lightningmaps.org/realtime?lang=de
Jetzt wissen wir auch wo die Blitze einschlagen! Neuer Atlas des Blitzinformationsdienstes der Firma Siemens („Blids“): http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-80150.html
Hi Björn, gute Anregung. Werde dies mal in Angriff nehmen! Ist ja quasi Pflichtprg. heute, =;-)
merci, Carsten
Der like Button wuerde sich gut auf der Seite machen, oder habe ich ihn uebersehen?
Ich bin sehr erfreut, dass man sich jetzt doch entschieden hat, die AKW’s auszuschalten und sie dann anhand von natürlichen Energiequellen zu ersetzen. Ich bin gespannt wie lange Deutschland für die Energiewende braucht und ob auch in Zukunft wirklich alles aus erneubaren Energien erzeugt wird. Man muss wirklich aufhören, die Natur mit Schadstoffen zu zerstören und man muss auch mal an unsere Nachkommen denken. Die Katastrophe in Fukushima hat Deutschland endlich klar gemacht, dass man das Restrisiko von der Atomkraft nicht verharmlosen kann. Ich erwarte, dass auch die anderen Länder ihre Kernkraftwerke deaktivieren und wir so nicht mehr in Furcht vor einer Katastrophe leben müssen. Weiterhin gefällt mir, dass auch Firmen wie http://www.knittel.de die erneubaren Energiequellen fordern.