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Das Leben ist was deine Fantasie daraus macht

by Carsten Kreilaus. Average Reading Time: almost 4 minutes.

Die Menschen möchten alles verstehen und blockieren sich durch die ständige Wissenssuche. Das Ziel: Vollkommenheit. Diese selbstauferlegte Engstirnigkeit ist unnötig. Sie hält uns vom Lebensglück ab. Vieles der erlebten Realität ist eine Illusion des Gelernten und Gehörten, gepaart mit der ganz eigenen Wahrheit der Medien. Was aber sagt die eigene Stimme dazu? Auf der ständigen Suche nach Inseln der Ordnung versuchen wir das Leben für die Verständlichkeit in Formeln zu komprimieren. Dadurch haben wir das Gefühl des Wissens, verstehen aber nicht wirklich mehr. Im Gegenteil: Das Unwissen fördert unsere Ängste. Auswüchse wie Pegida & Co. erhalten Aufwind durch die Angst vor Machtverlust, Bedeutungslosigkeit, Veränderungen und anderer Meinungen. Sie wird zur geglaubten, einzig greifbaren Lösung. Und sei es die der Initiatoren. Hauptsache dabei sein. Der Protest ist eine Sackgasse unser Fantasielosigkeit. So trotten wir Tat für Tag durch das von uns in Einser und Nullen gepresste Leben, welches weit mehr ist als Zahlen, Daten und Fakten. Der Schlüssel für die Evolution liegt in der Akzeptanz und in unser Fantasie etwas besseres aus dem Leben herauszuholen. Wir ignorieren die Vielfalt der Dinge und wer wir sein können.

Unser Gehirn nutzt die ihm gegebene Fantasie zu wenig.Alles ist möglichWer weiß: Wenn wir seine Kapazität in vollem Umfang nutzen könnten, dann ist die ohnehin relative Zeit vielleicht nichts anderes als alles auf einmal. Vergangenheit ist Gegenwart ist Zukunft. Sie ist Vielfalt. Ein einziger Punkt mit unendlicher Ausdehnung in alle Richtungen. Was Gestern war, findet heute und auch morgen statt. Alles ist möglich in unserer Fantasie. Solange wir nur wissen, solange glauben wir die Vergangenheit erforscht und in den Geschichtsbüchern festgehalten zu haben. Die Gegenwart ist der Augenblick für uns. Und die Zukunft, die malt sich jeder anders aus. Das Zeitverständnis ist ein weiterer Ordnungsversuch. Albert Einstein hat es auf den Punkt gebracht:

Zeit ist das, was man auf der Uhr abliest.

Damit wird unser lineares Leben und Denken möglich. Die Entwicklung führt davon weg, unser Denken hinkt noch hinterher. Lieber verrichten wir weiter Dienst nach Vorschrift, wider besseren Wissens und ohne unsere begrenzte Zeit zu nutzen. Dabei liegt das Glück bekanntlich auf der Straße. Wir müssen das Leben aufheben, es erkennen und zulassen. Das Leben ist doch zu schön. Ein Geschenk, dass mehr Dankbarkeit verdient. Das alles zu schnell, zu viel ist und uns die Welt überfordert und damit die Lebensfreude verschwindet, ist kein Naturgesetz. Wir können uns den Spaß am Alltag zurückholen, in dem wir Grenzen ziehen und einhalten. Das erfordert eine gehörige Portion Selbstdisziplin. Nicht die materiellen Dinge entscheiden über die Lebenszufriedenheit der Menschen. Wichtig ist wer wir sind.

Das worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. Antoine de Saint-Exupéry

Keine Frage, die kapitalistische Wirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zum technologischen Fortschritt und Wohlstand beigetragen, in der Gleichung allerdings bleiben die Faktoren Mensch und Umwelt ausgeklammert. Wir erkaufen den Wohlstand durch den Verlust an Umwelt- und Gesundheitsstandards. Geld kommt und geht und führt fast zwangsläufig zu Missbrauch. Insofern sollten wir mehr an der Bhutanisierung arbeiten, anstatt die Amerikanisierung hochzuhalten. Wobei jeder Weg Abzweigungen kennt. Irgendwie gibt es überall Sackgassen, die uns nicht weiter voranbringen. Aber auch nicht müssen, es gibt mehr als einen Weg. Die Vielfalt müssen wir zulassen und genau das fällt uns schwer: Loszulassen, andere Wege zu akzeptieren. Wir sind zu sehr Missionar. Jeder verfolgt die eigenen Interessen und möchte den Rest von deren Richtigkeit überzeugen. Am Ende bringt es niemanden wirklich weiter. Das typische Gefangenen-Dilemma. Für den gemeinschaftlichen Weg benötigt es einen Rahmen mit dem sich alle wohlfühlen. Stattdessen bauen wir Schranken auf, die es in der Realität nicht gibt. Weil wir sehen, glauben zu erleben, halten wir unsere Realität für allgemeingültig und verkennen das Wichtigste im Leben: die Menschen um uns herum.

Die Fantasie kennt mehr Wahrheiten und noch viel mehr Lebenswege. Wir träumen immer von einer anderen Wirklichkeit. Das sind Momente der Erhellung, in denen wir für uns Möglichkeiten erträumen. Dabei betrachten wir ein paralleles Ich, nur ohne die Erkenntnis der Gewissheit. Es gibt immer Alternativen. Die Sprache kennt das. Die Realität auch, nur meistens ausserhalb unserer Wahrnehmung. Ich fühle mich am wohlsten mit einem Leben voll unbegrenzter Fantasie und begrenztem Wissen. Jeder Traum kann wahr werden.

3 comments on ‘Das Leben ist was deine Fantasie daraus macht’

  1. Kreilaus sagt:

    „Jeder kann seine Zukunft selbst gestalten – oder? Eine Theorie aber besagt, dass sie bereits entschieden ist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft koexistieren demnach alle zugleich., via N24: http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/6075418/die-zukunft-steht-bereits-fest.html

  2. Hey Gregor, danke dir. Wünsche dir auch ein rundum positives Jahr 2015! Freut mich, dass es dir gut geht. Und unbedingt telefonieren, besser noch mal wieder ein Treffen im Pott. bg, kreili

  3. Gregor Dolezych sagt:

    Hi Kreili.
    Erstmal alles Gute für dich und deine Menschen um dich herum. Geiler Artikel. Weiter so.
    Lieben Gruß Gregor
    P.S. Mir geht es wunderbar. Meld mich mal telefonisch. Wann bist du mal wieder hier?

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