Der eingebaute Dolmetscher – unser Bauchgefühl
by Carsten Kreilaus. Average Reading Time: about 2 minutes.
Der Alltag fordert uns einiges ab. Die Welt ist komplex und unübersichtlich und schnelllebig. Es ist schwierig den Überblick zu behalten. Zumindest wird uns das immer wieder eingebläut. Gott sei Dank haben wir die Zahlen, Daten und Fakten. Diese bilden eine wunderbare Entscheidungsgrundlage für so ziemlich alles. Sie sind der Versuch das Leben auf einem abstrakten Level zu deuten. Doch Vorsicht ist geboten. Das Leben ist keine Gleichung. Und auch die Wirtschaft ist keine kalkulierbare Zahl, sondern besteht im Kern aus menschlichen Beziehungen. Zahlen können helfen den Durchblick zu behalten. Fakten können uns lenken. Allerdings auch in eine völlig ungewollte Richtung. Daten sind nicht alles und nur so gut, wie wir diese zu deuten wissen. Alles eine Frage der Wahrnehmung. Ein gesundes Zweifeln schadet nicht und vor allem… hinterfragen! Nur der Zusammenhang und der Adlerblick verschaffen uns den Überblick. Zu kompliziert? Alles und jeden zu messen ist unsere Methode. Wir entscheiden gerne anhand gegebener Fakten. Damit gewinnen wir eine Ausrede, verdrängen die Verantwortung. Denn: Nicht immer überblicken wir die gesamte Sachlage. Es gibt viele Variablen. Das richtige ist schwer zu finden. Das einzugestehen ist schwierig und erfordert Mut und die eben genannte Verantwortung. Was kann uns – außer den lieb gewonnenen Zahlen – bei den Entscheidungen helfen? Wir tragen den Kompass mit uns herum. Unseren Bauch. Der weiß oft mehr, als uns das Gehirn an Entscheidungsgrundlage mit auf den Weg gibt. Während wir versuchen eine Beziehung zu all den Daten zu gewinnen, hat der Bauch längst seine Stimme erhoben. Wir müssen ihn nur wahrnehmen. Zuhören. Loslassen. Vor allem die Vorstellung, dass sich die Welt aufgrund von Daten und Modellen einrichten lässt. Und… wir müssen vertrauen, uns selbst. Nicht ganz einfach. Sind wir es doch gewohnt das Leben der anderen zu führen, an die Hand genommen und rundum versorgt zu werden. Steve Jobs hat dazu bei seiner Rede in Stanford 2005 ein passendes Statement abgegeben: „Deine Zeit ist begrenzt, verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu führen. Lass nicht zu, dass ein Dogma dich beherrscht – dass also die Ansichten Anderer dein Leben bestimmen. Lass deine eigene innere Stimme nicht vom Gelärme der Meinungen Anderer übertönen. Und, was das Wichtigste ist: Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen. Irgendwie wissen diese beiden immer schon, wozu du eigentlich werden willst. Alles andere ist nebensächlich.“ Der Bauch liegt eben oft richtig. Die Zeit ist reif, Entscheidungen müssen getroffen werden. Hören wir öfter auf unseren Bauch!
Unser Bauchgefühl ist unendlich schlauer als es unser Verstand je sein kann. Jede Antwort liegt darin verborgen und unser (so schlauer!) Verstand ist oftmals nicht in der Lage sie zu verstehen.
Im Gegenteil unser Verstand übertönt die Antwort wie ein gängelndes Kind mit der Angst nicht beachtet zu werden.
Der Bauch sieht alle existierenden Zusammenhänge der Frage, unser Verstand nur wenige Fragmente. Die Antworten des Bauches sind absolut perfekt, die des Verstandes oft lächerlich dagegen. Doch die Welt setzt auf den Verstand – was ein Irrtum…