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Der Erfolg gibt (nicht) immer Recht

by Carsten Kreilaus. Average Reading Time: about 2 minutes.

Ich kann mich noch gut an die Anfänge meiner Handyzeit erinnern. Das Nonplusultra an Handy war für mich ein Nokia. Einfach in der Menüführung, guter Empfang und vom Design genau meinen Vorstellungen entsprechend. Einer anderen Marke den Vorzug zu geben, konnte ich mir lange nicht vorstellen. Die Bindung war zu stark. Die Produkte auch. Noch. 20 Jahre später sieht das ganz anders aus. Das Apple iPhone hat den Platz von Nokia eingenommen. Von Nokia bleibt für mich nur der vergangene Klang einer einst strahlenden Marke und gefeierten Börsenunternehmens. Heute entnehme ich der Presse zum Unternehmen viele Negativschlagzeilen. Verluste hier, keine Innovationen mehr, die Suche nach dem letzten Strohhalm Microsoft dort. Irgendwann scheint Nokia auf dem Weg nicht mehr links und rechts geschaut zu haben und damit die Abzweigung zum richtigen Zeitpunkt verpasst zu haben. Nokia geht immer noch geradeaus, aber in die falsche Richtung. Mit einem Smartphone und Routenplanung wäre das damals nicht passiert. Nokia hat aufgehört zu fragen.

Aber Schluss mit der Schelte für Nokia. Das Beispiel sollte lediglich verdeutlichen, dass jedes Unternehmen auch in Erfolgsverwöhnten Zeiten immer weiterdenken sollte. Wichtig ist sich ständig und immer wieder zu hinterfragen. Ausruhen ist erlaubt, aber kein Stop. Es ist verführerisch sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren wenn es erst einmal läuft, den Erfolg zu genießen. Der nach unten gerichtete Blick lässt uns den Weg aus den Augen verlieren. Die Unternehmen müssen am Ball bleiben, sich Fragen wie ihre Produkte verbessert werden können, was besser gemacht werden muss, wo der Weg in ihrer Branche hingeht. Steve Jobs hat das ziemlich prägnant in seinem legendären Satz „Stay hungry, stay foolish“ ausgedrückt. Der Hunger treibt an. Das gilt nicht nur für Einzelpersonen, sondern gerade auch für Unternehmen. Dabei ist der Blick aus Sicht der Kunden essentiell. Der Kunde zahlt am Ende die Zeche und finanziert den zukünftigen Weg der Unternehmen. Gerade im digitalen Zeitalter kann sich die Richtung von Trends und Entwicklungen sehr schnell ändern. Die Unternehmen müssen dabei flexibel und wendig bleiben, sich schnell an andere Konsumgewohnheiten anpassen können. Wohl dem, der hier seine Ohren am Kunden hat. Dank Social Media haben wir jede Möglichkeit für den Dialog mit dem Kunden und der Kundenpartizipation. Im besten Fall lenken wir gemeinsam mit dem Kunden das Unternehmen. So haben wir ihn auf unserer Seite und entfernen uns nicht von ihm. Nur loslassen müssen wir dafür. Das bedeutet ein Macht- und Kontrollverlust, erfordert die Abgabe von Verantwortung. Im Resultat führt es zu zufriedenen und loyalen Kunden. Die schlechteste aller Lösungen ist die Füße still zuhalten und gar nichts zu unternehmen. Nach dem Motto: Wer nichts macht, macht auch nichts falsch. Doch wer so handelt, verharrt im Mittelmaß und schadet mittelfristig seinem Unternehmen.

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