Von Legislaturperiode zu Legislaturperiode, von Führungskraft zu Führungskraft, immer wieder beobachte ich das gleiche Verhalten. Entscheidungen werden nur für den Augenblick getroffen, ausgeblendet dabei oft die langfristigen Auswirkungen auf Gesellschaft und Unternehmen. Mag sein, dass dies des öfteren richtige und wichtige Entscheidungen für die Gesellschaft, für das Unternehmen sind. Nicht immer müssen alle Entscheidungen unter der langfristigen Perspektive getroffen werden oder stechen kurzfristige Argumente dennoch Entscheidungen aus, die unter langfristiger Betrachtung nicht zielführend sind.

Dennoch halte ich langfristige und für mich nachhaltigere Entscheidungen für sinnvoller. Ich frage mich, ob diese kurzfristigen Entscheidungen immer selbstlos und ganz dem Ziel verschrieben getroffen werden. Meine Antwort und Beobachtung lautet leider: Nein. Ich halte viele dieser Entscheidungen für egoistisch und nur sehr eindimensional getroffen. Es werden nicht genügend Blickwinkel in die Entscheidungsfindung eingebaut, zu schnell die eigenen Interessen für wichtiger erachtet, die eigene Amtszeit als Maß der Dinge festgelegt. Schliesslich wird man anhand dieser Messkriterien wieder- oder abgewählt, bekommt das feedback vom Chef oder auch die Tantiemen am Ende des Jahres. Absolut menschlich, aber deswegen gut?

Sollten wir uns alle nicht mehr zurücknehmen und dem Ziel verschreiben, auch mal verlieren, wenn es dem Unternehmen gut tut. Ist das ein Zeitphänomen, geprägt durch eine individuelle, auf sich gerichtete Gesellschaft der letzten Jahre? Ändert sich dies gerade durch neue, sich etablierende Werte wie Familie, Gemeinschaft, soziale Verantwortung.

Selbstverständlich ist das meine einseitige Sichtweise der Dinge und ich höre gerne anderen zu. Vielleicht liege ich mit meiner Meinung falsch, hoffentlich …

In diesem meinem Sinne, bis nächsten Sonntag.